Künstlerresidenz im Kunsthaus Stove Winter 2022
Kategorie: artist in residence
Barbara Ihme
Inhaltlich beschäftige ich mich mit Bewegung und Energie, Mensch, Leben und dem Heilsamen. Die zwei wunderbaren Wochen an der Ostsee haben mich reich beschenkt: mit Ruhe, Zeit, Sommer, Wärme und einem besonderen Licht. Die Ostsee mit ihrem sanften Schwingen, die Stare mit ihren Geräuschen und Flügen, die großen Fenchelbüsche im wunderschönen Garten, all dies floss in meine Arbeit mit ein, war inspirierend, erholsam und wunderschön. Das Malen und Schreiben ging leicht von der Hand: einige Kapitell Buch entstanden, Gedichte und viele freie dynamische Aquarelle. In dieser Umgebung ganz besonders reduziert und zartfarbig, wie durchleuchtet.
Begegnungen mit interessanten Menschen, erfüllende Ausflüge zu Stränden, der Insel Poel, dem watend erreichbaren Zipfel der Vogelinsel Langenwerder, Wismar samt einer Tanzperformance und Konzerten, Rerik und Barendorf mit beachtlichen sogenannten Großsteingräbern, ließen mich tief in diese Gegend eintauchen. Herzlichen Dank!
„Barbara Ihmes Malerei beschäftigt den Geist und berührt das Herz.
Im Laufe Ihres Schaffens hat Ihme sich sukzessive frei gemacht und dem Neuen geöffnet, malerisch eine intensiv farbige Leuchtkraft mit ungeahnten Tiefendimensionen entfaltet. Und nebenbei Raum geschaffen für Prozesse und Entwicklung innerhalb eines Bildes, so dass Wärme, Leichte, Rhythmus und Schwingung kongruent an Raum gewinnen und sichtbar machen, was werden will. Ein zeitgenössisch künstlerisches Vokabular, um unsichtbare Zusammenhänge zeigen zu können und erfahrbar zu machen, Welt und Gegenwart neu zu be- und hinterfragen.“
Fotografie, Zeichnung, Malerei, Aquarell, Collage, Plastik, Objekt, Poesie, Buchautorin, Künstlerin für bildende und soziale Kunst
www.ihme-art.com
Beate Kratt 2022
Kunsthaus Stove im Oktober 2022
2021 war ich das erste Mal für 2 Wochen durch ein Künstlerstipendium im Kunsthaus Stove. Das Einlassen auf diesen Ort und die daraus entstehende innere Resonanz haben dazu geführt, dass das Material Sand in meinen Arbeiten wieder zum Mittelpunkt wurde. Aus 21 gesammelten Sanden des Salzhaffs entstand eine erste Collage mit Sand und Bienenwachs. Seitdem sind in meinem Hamburger Atelier großformatige Sandarbeiten entstanden, die mittlerweile in drei Ausstellungen zu sehen waren.
Mit dieser Erfahrung im Gepäck bin ich 2022 wieder ins Kunsthaus zurückgekehrt. Erneut wollte ich mich auf diesen besonderen Ort einlassen, Material sammeln und bearbeiten. Keine festen Pläne, Neues zulassen und sehen wohin mich diese kreative und freie Zeit führt.
Walnüsse, Eicheln, Hagebutten, Tintlinge, Maronen, Sande, angebranntes Holz und rostiges Metall füllten nach und nach den Raum. Ich begann mit ersten Versuchen aus diesen Fundstücken Tinte herzustellen. Die verschiedenen Braun-, Grau- und Schwarztöne herauszufiltern und nebeneinander zu setzen, war faszinierend. Versuche mit Bienenwachs und rostigen Nägeln und Schrauben folgten.
Wieder stand das Suchen und Finden, das Erinnern, Ordnen und Verwerfen im Vordergrund meines Aufenthaltes in Stove. Und erneut liegen nun die Ergebnisse in Form von Fundstücken und Papieren, von Notizen und Fotos in meinem Hamburger Studio. Ich bin gespannt, welches Material sich in diesem Jahr in meine Arbeiten wiederfinden wird.
www.beatekratt.de
Anke Romanow
Anke Romanow, dreiwöchiges Aufenthaltsstipendium Kunsthaus Stove Februar / März 2022
Meine Stove-Zeit stand unter dem Projektthema „Gegensätze“: Endlich einmal wollte ich im Winter statt im Sommer an der Ostsee sein, allein statt in Familie, mit Raum um groß und farbig zu arbeiten statt eher monochrom zeichnerisch in kleinem Format. Meine Motive liegen gewöhnlich im urbanen Raum – ich war gespannt, wie und wodurch sich meine Sehweise aufbrechen lassen würde.
Was ich vor Ort fand prägte mein Arbeiten von Anfang an: Sturmtief „Zeynep“, das unmittelbar vor meiner Anreise über Mecklenburg gezogen war, hatte sichtbare Spuren hinterlassen, die sich täglich änderten. Seen und Wasserlöcher inmitten von Wiesen, z.T. durch Priele mit dem Meer verbunden, veränderte Küstenlinien mit allerhand Strandgut, sattes Grün inmitten karger Winterlandschaft. Dazu die Ostsee, immer wieder neu durch die sich ändernden Lichtverhältnisse, Tageszeiten und den weiten Himmel.
Schon nach einer halben Woche fand ich mich in einem guten Arbeitsfluss: Die draußen per Kamera oder Stift festgehaltenen Motivideen wurden im Atelier in Postkarten-Skizzen gefasst, um daraufhin in mehreren Stufen der Abstraktion an der Staffelei in Pastell umgesetzt zu werden. Dabei floss die harmonische Gestaltung der mich umgebenden Räume in die Arbeiten ebenso mit ein wie die zahlreichen vor Ort befindlichen Arbeiten von Thought Raven und der wunderbare Garten. So entstanden insgesamt 8 Blätter der Reihe „Glaziale Serie“, dazu eine Vielzahl Skizzen, die jeweils als Postkarte verschickt wurden.
Die Zeit in Stove war erfüllend und erholsam zugleich, so dass ich dankbar und reich beschenkt in meinen Alltag zurückkehre. Neben dem Beruf künstlerisch tätig zu sein, erfordert Kraft und Disziplin. Nach diesen drei Wochen ist klar: davon brauche ich mehr – MeerZeit, MeerRaum, MeerKultur!
Nicole Bellaire
Kunststipendium 2021
Malgruppe Astrid Hübbe
Silke Rath
Kunststipendium 2021
BESIEDLUNGEN
Nach bewegten Monaten konnte ich im Atelier Thought Raven und dem Kunsthaus Stove konzentriert und in Ruhe ein schon länger geplantes Projekt angehen: Im Gepäck hatte ich großformatige schwarzweiß Fotografien der Marburger Künstlerin JPG – Motive, die wir in unserer gemeinsamen Auszeit im Dezember 2019 hier in Stove entdeckt und mit der Kamera eingefangen haben. Die zwei Wochen des Stipendiums habe ich genutzt, um via Skalpell und Farbe grafische Interventionen und CutOuts auf den Bildern vorzunehmen, und so durch das Hinzufügen einer weiteren Ebene der Frage zu begegnen, wo neue Räume, wo Durchlässigkeiten entstehen.
Der auch im Herbst wunderschöne Garten, die Begegnung mit interessanten Menschen und die nahe Ostsee haben den Boden für einen konzentrierten, produktiven und kraftspendenden Aufenthalt bereitet – Eindrücke, von denen ich noch lange positive Nachwirkungen haben werde!
Astrid Homuth
Arbeitsaufenthalt im Kunsthaus Stove
Vier wundervolle, arbeitsreiche Wochen liegen hinter mir. Der Herbst in all seinen Farben und Veränderungen, der Zug der Vögel, Wind und Ruhe und Luft. Frei atmen können, Herbstluft schnuppern, den Himmel beobachten. Dafür hatte ich im Oktober sehr viel kostbare Zeit und Dank der lieben Menschen und der freundlichen und kreativen Umgebung im und am Kunsthaus, konnte ich sie auch gut für meine Arbeit nutzen.
Durch die ständige Bewegung der Kraniche am Himmel inspiriert, befasste sich mein erstes Projekt mit dem Himmel. Die Weite, die sich ständig verändernden Farben, die klare Luft, all das führte letztendlich zu 18 quadratischen Tafeln in Eitempera auf Leinwand mit einem Blick ins Blaue.
Inspiriert durch das fast durchgehend schöne Wetter und den wunderbaren Garten, hatte ich dann noch ein Aquarellprojekt in Angriff genommen. Die Sonnenblumen, schon kurz vorm Verblühen, zeigten sich noch einmal hochaufgereckt der Sonne entgegen. In Wind und Sonne habe ich sie in 12 Tafeln en plein air porträtiert, zusammen ergeben sie wieder ein Quadrat, als Gegenstück zu der Himmelsarbeit.
Ich nutzte die Zeit für Ausflüge ans Salzhaff und über Land, habe dort neue Projektideen entwickeln können. Der Spülsaum hat mich sehr inspiriert und auch das sich täglich verändernde Ufer. Es gibt noch viel zu entdecken, und ich hoffe, es gelingt mir jetzt ein wenig besser, die Farben des Nordens in meiner Arbeit zu erforschen.
Beate Kratt
Zweiwöchiges Aufenthaltsstipendium im Oktober 2021
Sammeln und Fotografieren ist meine Art, Kontakt mit den Landschaften und Orten, die ich durchstreife, aufzunehmen und zu vertiefen. Aus den gesammelten Fundstücken, wie Sand, Holz, rostigen Metallen und den fotografisch eingefangenen Spuren, Rissen und Schichten entstehen meine Impulse für neue Arbeiten. Aufbruch, Ankunft, Veränderung, Zeit und Bewegung sind dabei beständig wiederkehrende Themen.
Zwei Wochen im Künstlerhaus Stove. Ein Ort, an dem ich innehalten und meinem künstlerischen Rhythmus für eine Weile ohne Ablenkung folgen kann. Mein Vorhaben: Die Sichtung meiner fotografisch festgehaltenen Erinnerungen der letzten Dekade. Suchen und finden, erinnern, ordnen und verwerfen, ein aufeinander-neu-beziehen. Wie verändert sich mein Blick auf das, was einmal wichtig war? Was hat noch Bestand? Welche Themen wiederholen sich und bilden zusammen eine Reihung, die erst jetzt erkennbar ist und Ausgangspunkt neuer Arbeiten sein kann?
So bin ich in den zwei Wochen an diesem wunderschönen Ort zu einem alten Thema zurückgekehrt, dem Sand. Tägliche Fahrradtouren zu den Buchten von Rerik bis Poel ergaben zwanzig verschiedene Sandproben. In Wachs eingebettet bilden sie jetzt den Grundstock für größere Arbeiten, die nun in meinem Hamburger Studio entstehen werden.
Werkschau Betty Wirtz SA 11.9. um 18 Uhr „10 OHNE-BIKINI-FIGUREN als Linolschnitte“
Hierzu laden wir Freunde und Freundinnen des Kunsthaus Stove und ihre Gäste zu einem Umtrunk ein und freuen uns auf anregende Gespräche.
Team Meerkultur e.V.
Betty Wirtz:
„In der Malerei beschäftige ich mich zumeist mit figürlichen Darstellungen. Mich interessiert die komische Überhöhung von Menschlichem. Dabei untersuche ich die Wichtigkeit und Wirkungsweise einzelner Merkmale, von Ausdrücken, von Posen… Im Besonderen versuche ich das Bild der Frau als dekoratives, oft humorloses Motiv zu brechen und unterschiedlichste weibliche Typen zu zeichnen, die es sich erlauben, „verrückt“ zu sein und in beiderlei Bedeutung „komisch“. In photographischen Aufstellungen behaupten sie demonstrativ ihre Berechtigung.
HOW TO GET A BEACH BODY
GO TO THE BEACH“