Kategorie: artist in residence

Astrid Homuth

Arbeitsaufenthalt im Kunsthaus Stove

Vier wundervolle, arbeitsreiche Wochen liegen hinter mir. Der Herbst in all seinen Farben und Veränderungen, der Zug der Vögel, Wind und Ruhe und Luft. Frei atmen können, Herbstluft schnuppern, den Himmel beobachten. Dafür hatte ich im Oktober sehr viel kostbare Zeit und Dank der lieben Menschen und der freundlichen und kreativen Umgebung im und am Kunsthaus, konnte ich sie auch gut für meine Arbeit nutzen.
Durch die ständige Bewegung der Kraniche am Himmel inspiriert, befasste sich mein erstes Projekt mit dem Himmel. Die Weite, die sich ständig verändernden Farben, die klare Luft, all das führte letztendlich zu 18 quadratischen Tafeln in Eitempera auf Leinwand mit einem Blick ins Blaue.
Inspiriert durch das fast durchgehend schöne Wetter und den wunderbaren Garten, hatte ich dann noch ein Aquarellprojekt in Angriff genommen. Die Sonnenblumen, schon kurz vorm Verblühen, zeigten sich noch einmal hochaufgereckt der Sonne entgegen. In Wind und Sonne habe ich sie in 12 Tafeln en plein air porträtiert, zusammen ergeben sie wieder ein Quadrat, als Gegenstück zu der Himmelsarbeit.
Ich nutzte die Zeit für Ausflüge ans Salzhaff und über Land, habe dort neue Projektideen entwickeln können. Der Spülsaum hat mich sehr inspiriert und auch das sich täglich verändernde Ufer. Es gibt noch viel zu entdecken, und ich hoffe, es gelingt mir jetzt ein wenig besser, die Farben des Nordens in meiner Arbeit zu erforschen.

www.astrid-homuth.de

Beate Kratt

Zweiwöchiges Aufenthaltsstipendium im Oktober 2021

Sammeln und Fotografieren ist meine Art, Kontakt mit den Landschaften und Orten, die ich durchstreife, aufzunehmen und zu vertiefen. Aus den gesammelten Fundstücken, wie Sand, Holz, rostigen Metallen und den fotografisch eingefangenen Spuren, Rissen und Schichten entstehen meine Impulse für neue Arbeiten. Aufbruch, Ankunft, Veränderung, Zeit und Bewegung sind dabei beständig wiederkehrende Themen.
Zwei Wochen im Künstlerhaus Stove. Ein Ort, an dem ich innehalten und meinem künstlerischen Rhythmus für eine Weile ohne Ablenkung folgen kann. Mein Vorhaben: Die Sichtung meiner fotografisch festgehaltenen Erinnerungen der letzten Dekade. Suchen und finden, erinnern, ordnen und verwerfen, ein aufeinander-neu-beziehen. Wie verändert sich mein Blick auf das, was einmal wichtig war? Was hat noch Bestand? Welche Themen wiederholen sich und bilden zusammen eine Reihung, die erst jetzt erkennbar ist und Ausgangspunkt neuer Arbeiten sein kann?
So bin ich in den zwei Wochen an diesem wunderschönen Ort zu einem alten Thema zurückgekehrt, dem Sand. Tägliche Fahrradtouren zu den Buchten von Rerik bis Poel ergaben zwanzig verschiedene Sandproben. In Wachs eingebettet bilden sie jetzt den Grundstock für größere Arbeiten, die nun in meinem Hamburger Studio entstehen werden.

www.beatekratt.de

Werkschau Betty Wirtz SA 11.9. um 18 Uhr „10 OHNE-BIKINI-FIGUREN als Linolschnitte“

Die Leipziger Künstlerin Betty Wirtz beendet am Wochenende ihren Aufenthalt im Kunsthaus Stove und präsentiert eine kleine Werkschau im Atelier.
Hierzu laden wir Freunde und Freundinnen des Kunsthaus Stove und ihre Gäste zu einem Umtrunk ein und freuen uns auf anregende Gespräche.
Team Meerkultur e.V.

Betty Wirtz:
„In der Malerei beschäftige ich mich zumeist mit figürlichen Darstellungen. Mich interessiert die komische Überhöhung von Menschlichem. Dabei untersuche ich die Wichtigkeit und Wirkungsweise einzelner Merkmale, von Ausdrücken, von Posen… Im Besonderen versuche ich das Bild der Frau als dekoratives, oft humorloses Motiv zu brechen und unterschiedlichste weibliche Typen zu zeichnen, die es sich erlauben, „verrückt“ zu sein und in beiderlei Bedeutung „komisch“. In photographischen Aufstellungen behaupten sie demonstrativ ihre Berechtigung.

 
Während meines Aufenthaltsstipendiums im Kunsthaus Stove sind 10 OHNE-BIKINI-FIGUREN als Linolschnitte entstanden. Auf verschiedenfarbige Papiere gedruckt, und in diversen Tönen mit Öl-Pastellen koloriert, präsentieren sie sich ganz nach der Devise: 
 

HOW TO GET A BEACH BODY

 
HAVE A BODY

GO TO THE BEACH“

Line Hübotter

Kunststipendium Ostsee 2020/21

Zwei Wochen im Kunsthaus Stove vom 12.07.2021 – 25.07.2021

Am 20.07.2021 unternahm der reichste Mann der Welt einen Kurzflug ins All, am gleichen Tag starben schätzungsweise 8.500 Kinder weltweit an Hunger. Während der 10 Minuten Schwerelosigkeit in schwindelerregenden Höhen, für die ein mitreisender Tourist 28 Millionen Dollar zahlte (45.000 Dollar pro Sekunde des Flugs), verhungerte 100 Kilometer weiter unten alle 10 Sekunden ein Kind auf der Erde.

Zur gleichen Zeit, circa 8.500 km entfernt von der texanischen Wüste, wo die Raumfahrttouristen nach ihrem Kurztrip ins All landeten, saß ich in Stove mit der Arbeit an einem Objekt, welches das „Zuviel“ und das „Zuwenig“ der Menschheit ausgleichen soll.

Um die gnadenlosen Auswirkungen des Kapitalismus darzustellen, entschied ich mich dazu, das grausame Zuwenig als verhungerndes Kind darzustellen und das maßlose Zuviel durch Jeff Bezos zu verkörpern. Zwei Extreme, die unweigerlich miteinander verknüpft sind.

Mein Arbeitsplatz vor dem Atelier mit Blick in den schönen blühenden Skulpturengarten, die vielen guten Gespräche mit den lieben Menschen vor Ort und die Weichheit der Landschaft haben geholfen, in der Kunst zusammenzubringen was in der Wirklichkeit auseinanderfällt.

 Überfluss Armut“

Line Hübotter, Hannover
www.kasperwerkstatt.de

Petra Grupp Sommer 21

Zweiwöchiges Aufenthaltsstipendium Juni/ Juli 2021

Inhaltlich beschäftige ich mich seit einigen Jahren mit dem Thema  ‚wachsen und reifen‘ und daraus entsteht ein umfangreiches ‚Herbarium‘. Während meiner Zeit in Stove habe ich mich intensiv mit ‚Wurzeln‘ beschäftigt.
Das Zeichnen draußen an der Steilküste und die interessanten Fundobjekte am Spülsaum boten mir genau dazu reichlich Inspiration.
Das Weiterarbeiten im Atelierhaus war sehr intensiv. Es entstanden Tuschezeichnungen und Papiercollagen, die ich zeichnerisch und malerisch überarbeitet habe. Das Atelier, ein Haus aus Lehm und Stroh,  ließ mich eine ganz besondere Naturverbundenheit fühlen. Die erdige Farbigkeit, diese natürliche Umhüllung ermöglichte mir ein sehr dichtes, stimmiges und kontemplatives Arbeiten.
Ich empfinde diese Zeit als große Bereicherung und bin sehr dankbar dafür.
pgrupp@web.de   –   www.petra-grupp.de –  auf Instagram: petragrupp

Andrea Ziegler

Kunststipendium Frühjahr 2021

„In der Zeit meines Stipendiums bearbeitete ich eher un – idyllisch das Thema Katastrophe und Unordnung. Das Atelier ermöglicht einen eine sehr konzentrierte Arbeitsweise und vor allem der Luxus Platz kam mir sehr entgegen. 

Vermeintlich unpassend, beeinflusste aber auch die Ostseeküste und das Umfeld meine Arbeiten. Vor allem formale Anordnungen – natürliches Chaos – und auch die gedeckte Farbgebung des Vorfrühlings fanden sich dann auch in meinen Arbeiten wieder. 

Insgesamt ist es eine sehr angenehme Atmosphäre und es waren zwei sehr schöne produktive, aber auch entspannende Wochen.“

https://www.andreaziegler.net/

Walter Dohmen

Walter Dohmen, Kunstipendium Ostsee Frühjahr 2021

„Für mich ergab sich durch das Kunststipendium im Kunsthaus Stove die Möglichkeit, mich mit dem Thema Meer zu beschäftigen, um der Meerkultur gerecht zu werden.
16 Werke sind an der Ostsee, am Meer und im Atelier Meerkultur e.V. in Stove entstanden.
6 Werke „Turbulenzen der Wellen“ als Tondo, Durchmesser 80 cm, präsentiere ich. Siehe Fotos.
Die anderen Werke als Aquarelle auf Holzplatten aufgezogen und mit Gaze überzogen zeigen den „Meeresblick“. wo Himmel und Wasser sich treffen. Die Himmelpartie und das Meerespanorama.

Mein Blick am Meer war die Suche nach dem Horizont, die unverwandten Fluchtpunkte die perfekte gerade Linie für den Meeresblick.
Das Meer hat immer wieder meinen Blick auf sich ziehen lassen. Die Ostsee!
Ich habe mit meiner Staffelei am Meer, fast im Meer, die Turbulenzen der Wellen beobachtet und umgesetzt. Mein Blick auf das Meer. Nie hält das Meer seine Form, es ist ständig in Bewegung.
Das Meer nimmt sich das wieder zurück, was ihm einst und jetzt genommen wurde. Auch das geschredderte Geld, die Euros, werden wie das Meer keine Beständigkeit zeigen, sie verwehen im Wasser des Meeres. Das zeigen meine 2  Werke “ Turbulenzen der Wellen“.
Sobald die Wellen mit zerstörenden Kräften aufgewühlt und aufbrausend, wuchs das zum Bild und die Unstetigkeit der unendlichen Bewegtheit zeigt den immer währenden Wandel.
Das Tondo wurde zur Wahl um diese Bewegungen festzuhalten.“

Titel:       „Turbulenzen der Wellen“
Technik:  Malerei auf Filz und geschredderte Euros
Jahr:       2021
Maße:     Tondo, Durchmesser, 80 cm

https://www.kunstakademie-heimbach.de/dozenten/walter-dohmen.html