Alessandra Tudisco aus Palermo ist Stipendiatin und hat im Januar 2021 im Kunsthaus Stove gearbeitet:
Un mese prima della partenza, ho spedito a Stove uno scatolone colmo di miei lavori stracciati e sono partita con l’unica e semplice idea di conservare l’energia di quella pittura buttandone il formalismo. Accordare l’energia ormai dissonante e anacronistica a quella attuale.
In seguito è avvenuto il lavoro di macerazione della carta, che rappresentava una morte pilotata verso una nuova vita. Ma la materia si è ribellata alla mia imposizione e mi ha risucchiata.
Se in un primo momento volevo imporre la mia idea di nuovo, poi sono stata annichilita dalla stessa materia che stavo plasmando. Questa nuova vita si è manifestata a dispetto e contro di me, che non sono affatto artefice e generatrice di nuovo. Ma piuttosto è stato dal caos del vecchio ordine che è nato un nuovo assoluto ancora per me incomprensibile. Mi sento come se questi fogli si fossero formati da soli, senza darmi alcun ascolto, posizionandosi a loro piacimento, mentre io ero ancora protetta e vestita da quel passato che ho ucciso e che mi ha ucciso.
Ho partecipato a questa resurrezione, come se fossi più materia della carta stessa, in balia della sua forza nascente.
Sono divenuta una sorta di deus sacrificalis, lacerata nel buco tra il vecchio e il nuovo, scollata dalla mia stessa esistenza. Ho vissuto sul corpo l’esperienza della dissociazione. Solo allora mi sono poggiata al suolo cercando il sostegno della terra, sottomessa all’incognito, pronta ad auto partorirmi ed essere madre della mia stessa resurrezione. Sono simultaneamente potenza generatrice e nuovo assoluto e finalmente mi allontano da quel doloroso e necessario oblio di me, divenuto cosciente.
Übersetzung ins Deutsche von Leslie Valeska Schillen:
Einen Monat vor der Abfahrt habe ich einen großen Karton nach Stove geschickt, der bis oben hin gefüllt war mit meinen zerrissenen Arbeiten. Aufgebrochen bin ich mit der einzigen und einfachen Idee, durch das Abwerfen der steif gewordenen Form die Energie dieser Bilder zu erhalten; die mittlerweile dissonante und überholte Energie anhand der aktuellen nachzustimmen.
Daraufhin folgte das Aufweichen des Papiers, ein Tod, in Richtung eines neuen Lebens. Aber die Materie hat sich meinem Befehl widersetzt und mich aufgesogen.
Als ich in einem ersten Moment versuchte, meine Idee durchzusetzen, wurde ich von der Materie, die ich dabei war zu formen, vernichtet. Das neue Leben hat sich ohne mein Zutun und gegen mich manifestiert, ich bin keineswegs Herstellerin und Schöpferin von Neuem. Viel eher ist das neue Ganze, das für mich noch unverständlich war, aus dem Chaos der alten Ordnung geboren. Es fühlt sich an, als hätten sich diese Blätter von alleine formiert, ohne mir im geringsten Gehör zu schenken. Sie ordneten sich nach ihrem Belieben an, während ich noch von der Vergangenheit geschützt und bekleidet war, die ich umgebracht habe und die mich umgebracht hat.
Ich habe diese Auferstehung erlebt, als wäre ich Materie des Papiers selbst, in der Gewalt seiner gebärenden Kraft.
Ich bin eine Art sich opfernde Göttin geworden, gerissen in das Loch zwischen dem Alten und dem Neuen. Ausgeschnitten aus meiner eigenen Existenz. Ich habe mit meinem Körper eine Spaltung durchlebt. Erst jetzt spüre ich wieder Boden unter meinen Füßen, suche den Halt der Erde, dem Unbekannten ergeben, bereit mich selbst zu gebären und die Mutter meiner eigenen Auferstehung zu sein. Ich bin ebenso die erschaffende Kraft wie das neue Ganze und endlich entferne ich mich von dem schmerzhaften und notwendigen Verlieren meiner selbst, das nun bewusst geworden ist.
Etappen der Arbeit im Atelier. Die fertigen Bilder werden in der Pfingsausstellung 2021 gezeigt.