Kategorie: künstlerin

Sigrid Braun-Umbach

Zwei Frühlingswochen im Kunsthaus Stove…
Zwei Wochen ungestörte konzentrierte Arbeitsmöglichkeit im Atelier Thought Raven
Was für ein Geschenk!

 

Mein Projekt, mit dem ich mich 2020 beworben hatte:
Ein KUNSTBUCH! Eine Art Tagebuch in Bildern, Zeichnungen, Fotografien und kleinen Texten.

Die ursprüngliche Idee eines chronologischen Vorgehens scheitert schon im Ansatz –es gelingt mir nicht, mit den Bildern des Tages am Abend abzuschließen und mir zu sagen: Morgen ist ein neuer Tag… Es gibt immer wieder Ergänzungen, auch Rückschritte und Rückblicke.

Ich gleite ganz tief hinein in die mich umgebende Landschaft, werde wieder zum Kind und träume mich zurück in die Erlebnisse meiner Kinderferien hier in Mecklenburg. Mache mich auf den Weg zum Goldtöpfchen am Fuße des Regenbogens. Fahre mit auf dem Leiterwagen, gezogen vom braunen Pferd Liese, die Feldwege zwischen den Raps- und Roggenfeldern entlang. Helfe der Tante beim Weidenrutenschneiden. Lege Kartoffeln in die Ackerfurchen. Zu den Sonntagsbesuchen bei Freunden in den Nachbardörfern geht es auch auf dem Leiterwagen durch die damals schon uralten Alleen mit den riesigen Bäumen.

Heute: Ich rieche wieder Kuhstall und Holzfeuer, wage mich in wilde dunkle Wälder, wo zwischen dem wuchernden Grün weiße Birkenstämme leuchten und fühle mein inneres Kind. So klein, dass mir die Reetgräsersäume des Salzhaffs unendlich weit erscheinen. Winzig ganz tief im Wald oder am versteckten Nachtigallenweiher. Ganz allein unter dem unfassbar riesigen Himmel.

Diese Sujets finden sich in den Bildern, die hier im Atelier entstehen. Impressionen – keinesfalls konkrete Abbilder, experimentell, z.T. sogar fast illustrativ, immer das „Zuviel“ vermeidend.

So entsteht das Buch erst im Nachhinein: ein Konglomerat aus Arbeiten in unterschiedlichen Techniken, ergänzt durch ein paar kurze Kommentare – für mich eine wichtige Lebenserinnerung und eine wesentliche künstlerische Erfahrung.

Danke an Ida und Elisa vom Verein Meerkultur, die mir diese Chance gaben.

https://sigrid-braun-umbach.net

 

 

Barbara Ihme

Inhaltlich beschäftige ich mich mit Bewegung und Energie, Mensch, Leben und dem Heilsamen. Die zwei wunderbaren Wochen an der Ostsee haben mich reich beschenkt: mit Ruhe, Zeit, Sommer, Wärme und einem besonderen Licht. Die Ostsee mit ihrem sanften Schwingen, die Stare mit ihren Geräuschen und Flügen, die großen Fenchelbüsche im wunderschönen Garten, all dies floss in meine Arbeit mit ein, war inspirierend, erholsam und wunderschön. Das Malen und Schreiben ging leicht von der Hand: einige Kapitell Buch entstanden, Gedichte und viele freie dynamische Aquarelle. In dieser Umgebung ganz besonders reduziert und zartfarbig, wie durchleuchtet.

Begegnungen mit interessanten Menschen, erfüllende Ausflüge zu Stränden, der Insel Poel, dem watend erreichbaren Zipfel der Vogelinsel Langenwerder, Wismar samt einer Tanzperformance und Konzerten, Rerik und Barendorf mit beachtlichen sogenannten Großsteingräbern, ließen mich tief in diese Gegend eintauchen. Herzlichen Dank!

Barbara Ihmes Malerei beschäftigt den Geist und berührt das Herz.

Im Laufe Ihres Schaffens hat Ihme sich sukzessive frei gemacht und dem Neuen geöffnet, malerisch eine intensiv farbige Leuchtkraft mit ungeahnten Tiefendimensionen entfaltet. Und nebenbei Raum geschaffen für Prozesse und Entwicklung innerhalb eines Bildes, so dass Wärme, Leichte, Rhythmus und Schwingung kongruent an Raum gewinnen und sichtbar machen, was werden will. Ein zeitgenössisch künstlerisches Vokabular, um unsichtbare Zusammenhänge zeigen zu können und erfahrbar zu machen, Welt und Gegenwart neu zu be- und hinterfragen.“

Fotografie, Zeichnung, Malerei, Aquarell, Collage, Plastik, Objekt, Poesie, Buchautorin, Künstlerin für bildende und soziale Kunst
www.ihme-art.com

Beate Kratt 2022

Kunsthaus Stove im Oktober 2022

2021 war ich das erste Mal für 2 Wochen durch ein Künstlerstipendium im Kunsthaus Stove. Das Einlassen auf diesen Ort und die daraus entstehende innere Resonanz haben dazu geführt, dass das Material Sand in meinen Arbeiten wieder zum Mittelpunkt wurde. Aus 21 gesammelten Sanden des Salzhaffs entstand eine erste Collage mit Sand und Bienenwachs. Seitdem sind in meinem Hamburger Atelier großformatige Sandarbeiten entstanden, die mittlerweile in drei Ausstellungen zu sehen waren.

Mit dieser Erfahrung im Gepäck bin ich 2022 wieder ins Kunsthaus zurückgekehrt. Erneut wollte ich mich auf diesen besonderen Ort einlassen, Material sammeln und bearbeiten. Keine festen Pläne, Neues zulassen und sehen wohin mich diese kreative und freie Zeit führt.

Walnüsse, Eicheln, Hagebutten, Tintlinge, Maronen, Sande, angebranntes Holz und rostiges Metall füllten nach und nach den Raum. Ich begann mit ersten Versuchen aus diesen Fundstücken Tinte herzustellen. Die verschiedenen Braun-, Grau- und Schwarztöne herauszufiltern und nebeneinander zu setzen, war faszinierend. Versuche mit Bienenwachs und rostigen Nägeln und Schrauben folgten.

Wieder stand das Suchen und Finden, das Erinnern, Ordnen und Verwerfen im Vordergrund meines Aufenthaltes in Stove. Und erneut liegen nun die Ergebnisse in Form von Fundstücken und Papieren, von Notizen und Fotos in meinem Hamburger Studio. Ich bin gespannt, welches Material sich in diesem Jahr in meine Arbeiten wiederfinden wird.

www.beatekratt.de

Silke Rath

Kunststipendium 2021

BESIEDLUNGEN

Nach bewegten Monaten konnte ich im Atelier Thought Raven und dem Kunsthaus Stove konzentriert und in Ruhe ein schon länger geplantes Projekt angehen: Im Gepäck hatte ich großformatige schwarzweiß Fotografien der Marburger Künstlerin JPG – Motive, die wir in unserer gemeinsamen Auszeit im Dezember 2019 hier in Stove entdeckt und mit der Kamera eingefangen haben. Die zwei Wochen des Stipendiums habe ich genutzt, um via Skalpell und Farbe grafische Interventionen und CutOuts auf den Bildern vorzunehmen, und so durch das Hinzufügen einer weiteren Ebene der Frage zu begegnen, wo neue Räume, wo Durchlässigkeiten entstehen.

Der auch im Herbst wunderschöne Garten, die Begegnung mit interessanten Menschen und die nahe Ostsee haben den Boden für einen konzentrierten, produktiven und kraftspendenden Aufenthalt bereitet – Eindrücke, von denen ich noch lange positive Nachwirkungen haben werde!

http://silkerath.de/

Astrid Homuth

Arbeitsaufenthalt im Kunsthaus Stove

Vier wundervolle, arbeitsreiche Wochen liegen hinter mir. Der Herbst in all seinen Farben und Veränderungen, der Zug der Vögel, Wind und Ruhe und Luft. Frei atmen können, Herbstluft schnuppern, den Himmel beobachten. Dafür hatte ich im Oktober sehr viel kostbare Zeit und Dank der lieben Menschen und der freundlichen und kreativen Umgebung im und am Kunsthaus, konnte ich sie auch gut für meine Arbeit nutzen.
Durch die ständige Bewegung der Kraniche am Himmel inspiriert, befasste sich mein erstes Projekt mit dem Himmel. Die Weite, die sich ständig verändernden Farben, die klare Luft, all das führte letztendlich zu 18 quadratischen Tafeln in Eitempera auf Leinwand mit einem Blick ins Blaue.
Inspiriert durch das fast durchgehend schöne Wetter und den wunderbaren Garten, hatte ich dann noch ein Aquarellprojekt in Angriff genommen. Die Sonnenblumen, schon kurz vorm Verblühen, zeigten sich noch einmal hochaufgereckt der Sonne entgegen. In Wind und Sonne habe ich sie in 12 Tafeln en plein air porträtiert, zusammen ergeben sie wieder ein Quadrat, als Gegenstück zu der Himmelsarbeit.
Ich nutzte die Zeit für Ausflüge ans Salzhaff und über Land, habe dort neue Projektideen entwickeln können. Der Spülsaum hat mich sehr inspiriert und auch das sich täglich verändernde Ufer. Es gibt noch viel zu entdecken, und ich hoffe, es gelingt mir jetzt ein wenig besser, die Farben des Nordens in meiner Arbeit zu erforschen.

www.astrid-homuth.de

Beate Kratt

Zweiwöchiges Aufenthaltsstipendium im Oktober 2021

Sammeln und Fotografieren ist meine Art, Kontakt mit den Landschaften und Orten, die ich durchstreife, aufzunehmen und zu vertiefen. Aus den gesammelten Fundstücken, wie Sand, Holz, rostigen Metallen und den fotografisch eingefangenen Spuren, Rissen und Schichten entstehen meine Impulse für neue Arbeiten. Aufbruch, Ankunft, Veränderung, Zeit und Bewegung sind dabei beständig wiederkehrende Themen.
Zwei Wochen im Künstlerhaus Stove. Ein Ort, an dem ich innehalten und meinem künstlerischen Rhythmus für eine Weile ohne Ablenkung folgen kann. Mein Vorhaben: Die Sichtung meiner fotografisch festgehaltenen Erinnerungen der letzten Dekade. Suchen und finden, erinnern, ordnen und verwerfen, ein aufeinander-neu-beziehen. Wie verändert sich mein Blick auf das, was einmal wichtig war? Was hat noch Bestand? Welche Themen wiederholen sich und bilden zusammen eine Reihung, die erst jetzt erkennbar ist und Ausgangspunkt neuer Arbeiten sein kann?
So bin ich in den zwei Wochen an diesem wunderschönen Ort zu einem alten Thema zurückgekehrt, dem Sand. Tägliche Fahrradtouren zu den Buchten von Rerik bis Poel ergaben zwanzig verschiedene Sandproben. In Wachs eingebettet bilden sie jetzt den Grundstock für größere Arbeiten, die nun in meinem Hamburger Studio entstehen werden.

www.beatekratt.de

Beate Spitzmüller

Im Atelier konnte ich sofort und konzentriert arbeiten. Ich beschäftige mich mit Bewegung und Rhythmus,  Zeit und Raum. Für die künstlerische Umsetzung verwende ich verschiedene Medien. Dabei ist das Zeichnen ein wesentliches Element. So konnte ich auch während meines Arbeitsaufenthaltes im Kunsthaus Stove meine Zeichnungen weiterentwickeln, Zeit und Rhythmus sichtbar machen und mit zusätzlichen Elementen wie die der bildgebenden Projektion verbinden.
Beate Spitzmüller
www.beate-spitzmueller.de